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Radrennfahrer Dominik Olomek eilt von Sieg zu Sieg. Dabei ist der Nachwuchsfahrer auf der Straße, der Bahn und im Gelände erfolgreich.
Von Gerhard Geidel

Oberlungwitz - Mit einem Sieg ist das Wettkampfjahr 2014 für Dominik Olomek zu Ende gegangen. Er gewann das Mountainbikerennen beim Lichtensteiner Silvesterpreis in der Altersklasse Schüler U 15. Erwartungsgemäß muss man hinzufügen. Bei den Radsportexperten, unter anderem Hans Bergert von Fortschritt Lichtenstein, wurde der 14-Jährige von vorn herein als Topfavorit gehandelt.

Das hat seinen Grund: Der Oberlungwitzer, der für das Nachwuchsteam des RSV Venusberg Radrennen bestreitet, hat im vergangenen Jahr mit zahlreichen Siegen auf der Straße, der Bahn und im Gelände auf sich aufmerksam gemacht. Insgesamt sechs Landesmeistertitel hat der Schüler der Sportoberschule Chemnitz geholt, er gewann unter anderem den Drei-Tages-Nachwuchscup im Einzelzeitfahren auf der Bahn und der Straße, den Pokal der Chemnitzer Oberbürgermeisterin über 20 Rennen auf der Radrennbahn im Sportforum und den Robert-Förster-Nachwuchscup, der 15 Wettkämpfe umfasste.

Das ist um so bemerkenswerter, weil Dominik Olomek noch gar nicht so lange im Sattel sitzt. Erst seit Mai 2013 hat er sich dem Radsport voll und ganz verschrieben. Davor war er, wie das bei Kindern und Jugendlichen oft der Fall ist, in verschiedenen Sportarten aktiv. Doch um erfolgreich zu sein, musste eine Entscheidung gefällt werden. Die Würfel fielen in Richtung Radrennen. "Mich hat die Herausforderung als Einzelsportart gereizt. Für Fehler musst du selbst geradestehen", sagt Dominik Olomek. Eine Rolle spielte auch die Vorbelastung von Vater Jens. Der war Ende der 1980-er und Anfang der 1990-er Jahre mehrfacher DDR-Meister und besitzt eine Trainerlizenz. "Radrennen zu fahren war trotzdem die freie Entscheidung von Dominik", möchte Jens Olomek klargestellt wissen.

"Das er gleich so einschlägt hat mich überrascht."

Jens Olomek  Vater

Dominik scheint in seiner Altersklasse ein Ausnahmetalent zu sein, schließlich fährt er erst seit knapp zwei Jahren als Lizenzfahrer Rennen. "Das er gleich so einschlägt hat mich überrascht. 2014 war schließlich sein erstes volles Jahr mit einer Lizenz", sagt Vater Jens. Das harte Training und der Umzug in das Internat der Sportoberschule im vergangenen Jahr hat schnell Früchte getragen. Dafür muss allerdings auch auf manche Annehmlichkeit des Lebens verzichtet werden. Täglich nach der Schule drei Stunden Training und fast jedes Wochenende ein Wettkampf verlangen auch ein gehöriges Maß an Härte gegenüber sich selbst. Für Freizeit und Hobbys bleibt kaum Zeit. "Das ist der Preis, wenn man im Sport erfolgreich sein will", sagt Dominik.

Erfolge möchte er später einmal auch als Profi einfahren. Auf drei Hochzeiten ist das nicht möglich. Deshalb will er sich eines Tages von Straße und Bahn verabschieden, um als Crossfahrer sein Geld zu verdienen. Eine Berufsausbildung oder ein Studium gehören aber auch zur Zukunftsplanung. "Das steht im Vordergrund", stellt Vater Jens klar.

Um in einem Profirennstall einen Platz zu ergattern, sind noch viele Hürden zu meistern. Eine ist das kommende Jahr. Dominik rückt in die Altersklasse Jugend U 17 auf. "Das wird hart", sind sich Vater und Sohn einig. Die Konkurrenz ist stärker und die Strecken sind länger. Zudem ist Dominik in Sachsen der jüngste Fahrer in dieser Altersklasse. Titel stehen deshalb nicht auf der Rechnung. "Wichtig ist, in dieser Altersklasse Fuß zu fassen und bei den Sichtungsrennen, die es auf der Straße und Bahn gibt, den Sprung in die Nationalmannschaft der U 17 zu schaffen", gibt Jens Olomek die Marschrichtung vor.

Zum Auftakt der Saisonvorbereitung geht es zweimal ab in den Süden, nach Mallorca. Finanziert wird das aus der Familienkasse. Die sportlichen Ambitionen des Sohnes verschlingen laut Vater jährlich eine hohe fünfstellige Summe. Der Vielseitigkeit von Dominik geschuldet ist zum Beispiel der "Fuhrpark" an Rädern groß. Für das Auto ist kein Platz in der Garage.

Bildtext: Das Erfolgsduo Jens (links) und Dominik Olomek. Auf Mallorca leitet der Vater das Training.