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Wechsel in den Sprintbereich zahlt sich mit "Beförderung" aus
Erstmals seit Marcus Burghardt ist ein Radsportler des RSV 54 Venusberg in den Nationalkader berufen worden. Felix Zschocke konnte sich auf der Bahn mit guten Ergebnissen empfehlen.
Von Andreas Bauer

Venusberg - Statt die Saison ruhig ausklingen zu lassen, sorgt der Radsportverein 54 Venusberg zum Abschluss noch einmal für Schlagzeilen. Verantwortlich dafür ist Felix Zschocke, der aufgrund seiner starken Ergebnisse beim BDR-Bahnsichtungsrennen in Cottbus in den Nationalkader berufen worden ist. "Das war der Lohn für seinen tollen Einstand", sagt Trainer Klaus Fischer und erklärt: "Felix ist erst vor zwei Wochen in den Kurzzeitbereich gewechselt, wo er sich nun auf den Sprint konzentriert. Obwohl die vorgegebenen Disziplinen Neuland für ihn sind, lief es blendend."

"Das war die Krönung einer starken Saison."

Klaus Fischer Trainer RSV 54 Venusberg

In Cottbus warteten kürzere Rennen als sonst auf Felix Zschocke. Es galt umso mehr, auf den Punkt konzentriert zu sein. Und das gelang dem Jugend-Starter aus Waldkirchen, der einen sensationellen Auftakt im Keirin-Wettbewerb hinlegte. In dieser aus Japan stammenden Sprint-Form, bei der auf den ersten zwei Dritteln der insgesamt 2000 Meter ein Schrittmacher auf einem Motorrad das Tempo bestimmt, wurde Zschocke Zweiter. In der 200-Meter-Qualifikation, im Sprint und im 500-Meter-Zeitfahren überzeugte er mit vierten Plätzen. Diese guten Ergebnisse des Neulings blieben auch dem Bundestrainer nicht verborgen. Und so tritt Felix Zschocke gewissermaßen in die Fußstapfen von Tour-de-France-Teilnehmer Marcus Burghardt, der zuvor als einziger Sportler des RSV 54 Venusberg in den Nationalkader berufen worden war.

"Das war die Krönung einer starken Saison", freut sich Fischer über die Nominierung, die die Venusberger Stärke auf der Bahn unterstreicht. So war Zschocke in Cottbus nicht der einzige RSV-Vertreter, der ganz vorn mitfuhr. Auch Felix Groß, der ebenfalls zur Altersklasse der Jugend gehört, konnte sich in dieser späten Saisonphase noch einmal in der deutschen Spitze behaupten. Er überzeugte im Rundenrekordfahren sofort als Zweiter. Auch im Zeitfahren über 500 sowie über 2000 Meter landete der Venusberger Starter auf dem zweiten Platz. Rang 7 im abschließenden Punktefahren reichte, um Silber in der Gesamtwertung (Omnium) zu verteidigen.

Dass die Venusberger Erfolge auf der Bahn keine Eintagsfliegen sind, machte die Rennserie um den Pokal der Chemnitzer Oberbürgermeisterin deutlich. Auf dem Zementoval des Sportforums waren die orange-blau-farbigen Trikots des RSV meistens an der Spitze zu sehen - in fast allen Klassen sowie über die gesamte Saison hinweg. Dementsprechend sicherten sich die Venusberger neun Podestplätze in der Gesamtwertung dieser Serie, die in der vergangenen Woche mit dem zwölften Lauf zu Ende ging. Beim Finale sorgte Lisa Maria Weder für den Höhepunkt aus RSV-Sicht. Im Rennen der U 13 und der Schülerinnen zeigte sie laut Klaus Fischer "ein besseres taktisches Verhalten als bei den vorangegangenen Wettkämpfen". Dies brachte ihr einen souveränen Tagessieg ein. Doch noch mehr Venusberger schafften es aufs Podest und rundeten damit eine überaus gelungene Bahn-Saison ab. (mit kfis)

GesamtwertungU 13 (m): 3. Moritz Kretschy, 9. Giovanni Schmieder; U 13 (w): 2. Loraine Gellner; Schüler: 3. Luis Mauersberger; Schülerinnen: 1. Lisa Maria Weder, 2. Kim Richter; Jugend: 1. Max Zschocke, 2. Max Wabst, 3. Felix Zschocke, 5. Sebastian Schmiedel; Junioren: 5. Valentin Schulz, 6. Philipp Kunz; Männer: 1. Martin Bauer.

Bildtext: Felix Zschocke (oben links) hat den Sprung in den Nationalkader geschafft. Doch auch sein Bruder Max Zschocke (vorn) sowie Max Wabst (oben rechts) erreichten in dieser Bahn-Saison gute Ergebnisse. - Foto: Klaus Fischer

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