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Routinier verblüfft die Konkurrenz am ersten Anstieg

 

Heißer Asphalt, noch heißeres Resultat. Denn einer aus den Reihen des RSV Venusberg hat den Konkurrenten keinerlei Chance gelassen.

 

VON THOMAS SCHMIDT

 

VENUSBERG - Sonntag, Hochsommer, Temperaturen um die 30 Grad. Trotzdem stehen Radsportler verschiedener Altersklassen bereits zum 46. Mal für den Klassiker „Rund um Großwaltersdorf“ am Start. Für die Ältesten von ihnen geht es bei der durch die Gemeinde Eppendorf und den RSV Chemnitz bestens organisierten Veranstaltung um die sächsischen Meistertitel im Straßenfahren. Die Erzgebirger haben ein heißes Eisen im Feuer – und das gewinnt tatsächlich Gold.

 

Auf die schwierig zu meisternde Drei-Kilometer-Schleife brennt der Planet morgens um 9 Uhr noch nicht so wie bei den folgenden Klassen. Dies scheint Christian Weinhold zu beflügeln, der in der Seniorenklasse ab 60 Jahre antritt. Der deutsche Straßenmeister des Vorjahres lässt sich durch nichts zu beirren, setzt sich sofort nach dem Start an die Spitze. „Ich bin am ersten Berg mal leicht angetreten. Als ich oben war, habe ich mich umgeschaut und es war niemand mehr da“, sagt der 61-Jährige noch immer etwas überrascht. Er entschied sich sein Tempo weiter zu fahren. „Auch als Solist ließ er der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und vergrößerte seinen Vorsprung kontinuierlich“, lobte Trainer Klaus Fischer den Routinier. Nach zehn Runden dufte dieser strahlen. Mit einem 36er Kilometerschnitt benötigte Weinhold für die 30 Kilometer deutlich weniger als eine Stunde, um in Großwaltersdorf zu siegen. „Ein überlegener und verdienter Erfolg“, so Fischer. Der Gewinner richtet nun den Blick auf die Deutsche Meisterschaft am 9. Juli in Görlitz. Ob er „Rund um die Landeskrone“ den Titel an der Stelle seines Vorjahrestriumphes verteidigen kann, bezweifelt er. „Ich bin zwar fit, aber arbeitstechnisch konnte ich nicht so viel trainieren wie 2016. Mal sehen, was rauskommt“, so der Selbstständige, der im Hausmeisterservice arbeitet.

 

In Weinholds Schatten gaben auch die Nachwuchsklassen ihr Bestes, ohne allerdings aufs Treppchen zu gelangen. Im 60 Fahrer starken Feld der U 13 behauptete sich Colin Rudolph in einer immer kleiner werdenden Führungsgruppe. Im Finale sicherte er sich den 7. Rang. Im gleichfalls stark besetzten Rennen der Schüler mit Teilnehmern aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen erreichte Magnus Findeisen aus einer Verfolgergruppe heraus Rang 28. Im Feld der Jugendlichen, das von den Zwickauern beherrscht wurde, schaffte es Marius Hofmann aus der Verfolgergruppe heraus auf den 8. Rang. Und in der U 11 fuhr Gianna Schmieder als bestes Mädchen mit Rang 4 nur knapp am Podium vorbei. Bruno Behr überraschte mit einem starken 5. Platz. (mit kfis)

 

 

Bildtext: Christian Weinhold hat sich den Landesmeistertitel im Radsport gesichert. Der 61-Jährige peilt nun Höheres an. FOTO: KLAUS FISCHER