Heiße Fahrt auf kühler Bahn
Weil die Chemnitzer Bahn gesperrt ist, können die Venusberger Radsportler diese Disziplin derzeit kaum trainieren. Dennoch sind sie im sächsischen Maßstab vorn dabei.
VON ANDREAS BAUER
VENUSBERG - Für die Radsportler des RSV 54 Venusberg rückt das Saisonende näher. Zum Abschluss dürfen sie sich auf ein Heimspiel freuen, denn die Landesmeisterschaft im Bergfahren wird am 1. Oktober in Waldkirchen ausgetragen. Bis dahin gilt es, die gute Form zu konservieren, was den Schützlingen von Trainer Klaus Fischer auch gelingt. Beleg dafür waren die guten Ergebnisse bei einem Sichtungsrennen des sächsischen Verbandes auf der Leipziger Radrennbahn.
„Gegenüber der Konkurrenz hatten unsere Fahrer im Vorfeld deutliche Nachteile, weil sie kaum trainieren konnten“, erklärt Fischer. Die Sperrung der Chemnitzer Bahn wirkte sich jedoch nicht so dramatisch aus wie befürchtet. Speziell ein junger Fahrer aus Görsdorf, einem Ortsteil von Pockau-Lengefeld, ragte heraus: Colin Rudolph. Der U-13-Starter zauberte bei kühlen Temperaturen eine heiße Fahrt auf die Bahn – und zwar nicht nur einmal. „Er schockte die Konkurrenz mit Siegen über 100 und 500 Meter sowie mit Rang 2 im Punktefahren“, berichtet sein Trainer. Damit holte er drei von zehn Medaillen.
Während dem Pockauer die fehlende Rennpraxis auf der Bahn kaum anzumerken war, erkannte Fischer bei Toni Albrecht durchaus noch taktische Reserven. Dennoch schaffte es auch dieser U-13-Starter als Zweiter über 500 Meter und Dritter im Punktefahren aufs Treppchen. „Das war ein super Bahn-Einstand, zumal noch Platz 4 über 100 Meter mit fliegendem Start dazu kam“, so Fischer. Luke Richter erreichte als Achter über 500 Meter sein bestes Ergebnis. Bei den Mädchen gewann Gianna Schmieder Bronze über 100 Meter und im Punktefahren sowie Silber über 500 Meter. Im Feld der Schüler sicherte sich Magnus Findeisen über 200 Meter mit fliegendem Start in 14,5 Sekunden Silber – genau wie im 2000-Meter-Zeitfahren (3:04 min). Dem jüngsten RSV-Vertreter Bruno Behr (U 11) war laut Fischer noch der Respekt vor der Bahn anzumerken. Er landete stets im Mittelfeld. (mit kfis)
Bildtext: Trotz geringer Wettkampferfahrung auf der Bahn konnte sich Colin Rudolph (links) bei den Sichtungsrennen in Leipzig zwei Siege sichern.FOTO: KLAUS FISCHER