Zweifel mit Erfolgen beseitigt
Weil das Wetter nicht so mitspielte wie erhofft, war in der Saisonvorbereitung der Venusberger Radsportler Spontanität gefragt. Dennoch folgte ein Rennauftakt nach Maß.
VON ANDREAS BAUER
VENUSBERG - Mit einem mulmigen Gefühl ist Klaus Fischer zu den ersten Rennen der neuen Radsport-Saison aufgebrochen. Das Programm, das sich der Trainer des RSV 54 Venusberg für den Winter vorgenommen hatte, konnte er nur teilweise umsetzen. „An den Grundlagen dürfte es nicht mangeln. Aber im Entwicklungs- und Schnelligkeitsbereich konnten wir aufgrund der Wetterlage erst wenig umsetzen“, erklärt der 68-Jährige. Dementsprechend hatte er Zweifel, dass seine Schützlinge zum Auftakt bereits ihr Potenzial abrufen würden. In Wittenberg und Leipzig wurde er nun aber eines Besseren belehrt.
Mit Zeno Winter (U 13) und Oliver Spitzer (U 17) stellte der Venusberger Verein gleich zwei Sportler, die an beiden Tagen nicht zu schlagen waren. Sowohl beim 3. Luthers Cycling Cup in Wittenberg als auch an der Red-Bull-Arena in Leipzig ließen sie die gesamte Konkurrenz hinter sich. Dazu kamen dank Giovanni Schmieder (U 19) und Felix Groß (Männer), die nur in Leipzig antraten, weitere Tagessiege. „Insgesamt waren es elf Podestplätze. Diese Bilanz kann sich wirklich sehen lassen“, sagt Fischer, der feststellen musste, dass das Training der vergangenen Wochen und Monate doch Früchte getragen hat.
Untätig waren die RSV-Sportler keineswegs. Durch die mitunter unvorhersehbaren Wetterkapriolen änderte sich nicht der Umfang des Trainings, sondern nur dessen Art. Als nützlich erwies sich dabei, dass der Verein vor dem Winter von einem Sponsor zehn neue Paar Ski erhalten hatte. „In den vergangenen Jahren stand Skifahren kaum zur Debatte, weil einfach zu wenig Schnee lag“, sagt Fischer, für den die Loipe aber diesmal zu einer schönen Alternative wurde. „Drei Wochen lang waren wir regelmäßig in Geyer unterwegs, einmal auch in der Kammloipe“, berichtet der Trainer. Neben den guten Schneebedingungen habe auch die neue Ausrüstung zur Motivation beigetragen.
„Unsere Sportler waren begeistert“, sagt Fischer, der damit auch sich selbst meinen könnte, denn das Radsport-Urgestein outet sich als Fan des Skilanglaufs. „Diese Form des Trainings ist sehr vielseitig“, sagt er: „Beine, Rücken, Rumpf, Oberarme – alle Muskelpartien werden beansprucht.“ Gleichzeitig war Fischer froh, mit den Einheiten im Schnee zum Erhalt einer Tradition beitragen zu können. „Viele Kinder wissen ja schon gar nicht mehr, wie Langlauf geht.“ Nicht immer wurden die Venusberger Pedalritter bei Kälte zu Loipenjägern, mitunter wichen sie auch in die Halle aus. Dort ging es in den Kraftkreis und auf die Rolle, die das Radfahren zumindest ein stückweit ersetzte. „Trotzdem fehlen uns noch einige Kilometer auf dem Rad“, sagt Fischer, der weiter Nachholbedarf sieht. Womöglich setzten sich einige RSV-Starter dann ja noch weiter von der Konkurrenz ab.
ERGEBNISSE Wittenberg/Leipzig, U 13: 1./1. Zeno Winter; U 15 (w): 3./6. Gianna Schmieder, 5./3. Malin Zwintzscher; U 15 (m): 3./10. Colin Rudolph, 10./41. Luke Richter, 21./43. Thomas Weber, -/2. Toni Albrecht; U 17: 1./1. Oliver Spitzer, 6./9. Magnus Findeisen; U 19: -/1. Giovanni Schmieder, -/10. Moritz Kretschy, -/16. Marius Hofmann; Frauen: 6./8. Maria Forkel, -/10. Eva Luca; Männer: -/1. Felix Groß, -/2. Martin Bauer, -/5. Paul Auerbach (alle RSV 54 Venusberg)
Bildtext: Feierte einen Doppelsieg zum Saisonauftakt: Oliver Spitzer. FOTO: VEREIN
Bildtext: Während der Winterferien absolvierten die Venusberger Radsportler ein Trainingslager in der Jugendherberge Hormersdorf, das trotz der Schneereste am Straßenrand viele Übungseinheiten im Radsattel zuließ. FOTO: VEREIN
Bildtext: Mit der neuen Ski-Ausrüstung konnte häufiger in der Loipe trainiert werden. Auch Frau Holle hatte dabei ein Einsehen mit dem RSV 54. FOTO: ANDREAS BAUER