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Team­geist mit Bron­ze be­lohnt

Ih­re Er­folgs­se­rie ha­ben die Ve­nus­ber­ger Rad­sport­ler nun auf na­tio­na­ler Ebe­ne fort­ge­setzt. Da­bei glänz­ten zwei RSV-Fah­rer, die mit ei­nem Leip­zi­ger Duo einen star­ken Vie­rer bil­de­ten.

 

VON AN­DRE­AS BAU­ER

 

VE­NUS­BERG - Ge­ra­de mal zwei Ta­ge hat die Vor­be­rei­tung auf die Deut­sche Meister­schaft im Vie­rer-Mannschaftsfahren ge­dau­ert. „Da­bei ist es das Här­tes­te, was es im Rad­sport gibt. Man darf kei­nen Tritt aus­las­sen, jeder muss im­mer am An­schlag fah­ren“, sagt Trai­ner Klaus Fi­scher vom RSV 54 Ve­nus­berg. Zu­sam­men mit sei­nem Kol­le­gen vom AC Leip­zig hat­te er kurz­fris­tig ein Team auf die Bei­ne ge­stellt, das zwar über viel Po­ten­zi­al ver­fügt, al­ler­dings zu­vor noch nie in die­ser Be­set­zung auf die Stra­ße ge­gan­gen war.

 

 

Als Ziel für die na­tio­na­len Ti­tel­kämp­fe in Gen­t­hin (Sach­sen-An­halt) war im Vor­feld ei­ne Top-6-Plat­zie­rung aus­ge­ge­ben wor­den. Dass es letzt­lich so­gar zu ei­ner Me­dail­le reich­te, lag an der tol­len Vor­be­rei­tung. Die­se war zwar kurz, aber da­für in­ten­siv. Ne­ben den eige­nen Schütz­lin­gen aus dem Mar­cus-Burg­hardt-Ju­ni­or-Team, To­ni Al­brecht und Co­lin Ru­dolph, hat­te Klaus Fi­scher auch die bei­den Leip­zi­ger Bru­no Kess­ler und Ru­pert Kratzsch in die Ju­gend­her­ber­ge an den Grei­fen­stei­nen be­or­dert. „Erst ein­mal sind wir in der Theo­rie al­les durch­ge­gan­gen, was beim Mann­schafts­fah­ren zu be­ach­ten ist“, so der Trai­ner. Tipps die­ser Art wa­ren wich­tig, wie sich her­aus­stel­len soll­te. Denn ge­ra­de der Wech­sel bei der Füh­rungs­ar­beit hat es in sich, wie Fi­scher be­tont. Es kom­me dar­auf an, im­mer im Wind­schat­ten der an­de­ren zu blei­ben. Ein Pro­blem war je­doch zu­nächst, dass der­je­ni­ge, der an die Spit­ze rück­te, häu­fig zu schnell fuhr. „Das scha­det den an­de­ren, aber wir ha­ben die Sa­che in den Griff be­kom­men“, so Fi­scher. Im Lau­fe der 80 Kilometer des ers­ten Trai­nings­ta­ges so­wie der 70 Ki­lo­me­ter am zwei­ten Tag nahm die Gleich­mä­ßig­keit zu.

 

Vor al­lem aber wuchs der Team­geist un­ter den vier jun­gen Sport­lern, die dann in Genthin bei idea­len äu­ße­ren Be­din­gun­gen zu Höchst­form auf­lie­fen. Ne­ben den grünweißen Tri­kots des Sach­sen-Vie­rers ver­ein­ten sie auch die oran­ge-blau­en So­cken des RSV 54 Ve­nus­berg. So har­mo­nisch wie ih­re Klei­dung war auch der Auf­tritt des Schü­ler-Quar­tetts, das auf den lan­gen Ge­ra­den und den bei­den An­stie­gen stets ei­ne kom­pak­te Ein­heit mit ho­her Tritt­fre­quenz bil­de­te. „Je­der hat sei­nen Bei­trag ge­leis­tet“, be­rich­tet Fi­scher, der sich auch über die tech­nisch sau­be­re Wen­de zur Hälf­te des 20 Kilo­me­ter lan­gen Ren­nens freu­te – ge­nau wie im Trai­ning ge­übt.

 

Mit ei­nem Schnitt von über 40 km/h ging es Rich­tung Ziel. Nach­dem auch die verwinkel­te Stadt­run­de ge­meis­tert war, reih­te sich der Vie­rer mit 28:05 Mi­nu­ten zunächst auf Rang 2 ein. Da da­nach nur noch das Team aus Bran­den­burg als neu­er Meis­ter schnel­ler war, durf­te am En­de un­ter 18 Teams Bron­ze be­ju­belt wer­den. Auch von Rad­sport-Le­gen­de Wolf­gang-Lötzsch, der den Ma­te­ri­al­wa­gen der Sach­sen ge­steu­ert hat­te, und von den Ver­eins­kol­le­gen. So wa­ren auch Ma­lin Zwintzscher und Gi­an­na Schmie­der da­bei, die im Paar­fah­ren der Schü­ler (10 km) Rang 16 be­leg­ten. Eben­so waren Oli­ver Spit­zer und Ma­gnus Find­ei­sen vor Ort, die mit dem säch­si­schen Ju­gend-Vie­rer Bron­ze nur drei Zehn­tel­se­kun­den ver­pass­ten. Bei den Ju­nio­ren, die nicht um Ti­tel kämpf­ten, lan­de­ten Mo­ritz Kret­s­chy und Gio­van­ni Schmie­der mit den Ver­tre­tun­gen des Frei­staats auf den Rän­gen 3 und 8. Vorn da­bei wa­ren ei­ni­ge Ve­nus­ber­ger auch im Feld der Män­ner, wo Fe­lix Groß (3.) so­wie Mar­tin Bau­er und Mar­kus Wer­ner (7.) mit ih­ren Teams über­zeug­ten. mit kfis

 

 

Bild­text: Hoch kon­zen­triert am Start: Bru­no Kess­ler, Ru­pert Kratzsch, To­ni Al­brecht und Co­lin Ru­dolph (von links). FO­TO: VER­EIN