Tolle Resultate spornen noch an
So richtige Ferien kennen Ausdauersportler nicht. Trotzdem geben die etwas ruhigeren Tage Anlass und Gelegenheit, auf das Vergangene zu schauen. Die Radsportler aus dem RSV Venusberg können dies besten Gewissens tun.
VON THOMAS SCHMIDT
VENUSBERG - Mit dem ersten Regenbogentrikot haben sich die Radsportler des RSV Venusberg Traum 1 erfüllt. Der nächste könnte in einigen Monaten folgen, sollte ein Vereinsmitglied an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen dürfen. Es wäre eine Premiere für den 1954 gegründeten Radsportclub aus dem Erzgebirge.
Bis es soweit ist, geht aber noch einige Zeit ins Land. Als sicher hingegen gilt, was Vereinschef Klaus Fischer zur Jahreshauptversammlung berichten konnte. In Aurichs Hof, in dem der Saal gut gefüllt war, konnte er eine grandiose Bilanz in Bezug auf das abgeschlossene Wettkampfjahr 2019 ziehen. „Es gab einzigartige Ergebnisse“, sagte Fischer.
Zuvorderst nennt er natürlich den ersten Weltmeistertitel aus den Reihen des RSV Venusberg. Diese Goldmedaille und das Regenbogentrikot gewann Moritz Kretschy bei den Titelkämpfen der Junioren in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung. Der 17-Jährige aus Gelenau setzte damit noch einen drauf, nachdem Felix Groß in der Einerverfolgung mit dem Europameistertitel in der U 23 bereits für Furore in den Reihen des Venusberger Vereins gesorgt hatte. Eine Neuheit war außerdem, dass Oliver Spitzer Deutschland bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen in Baku vertreten durfte: Platz 8.
„Für 2020 steht mit einer möglichen Olympiateilnahme ein einzigartiges Ereignis in unserer Geschichte bevor.“
Fischer, zugleich Trainer des Nachwuchses, konnte anschließend auf eine Menge weiterer herausragender Resultate verweisen. „12 Medaillen bei deutschen Meisterschaften, 77 Medaillen bei Landesmeisterschaften und 175 Siege in verschiedenen Saisonrennen auf der Straße, auf der Bahn und im Gelände haben wir eingefahren. Eine stolze Bilanz“, machte der 69-Jährige deutlich. „Nicht zu vergessen die erreichten Spitzenplätze in deutschen Besten- und Ranglisten.“
Für diese einzigartigen Ergebnisse wurden Welt- und Europameister sowie die Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften mit Trophäen und Sachpreisen geehrt. Da am tollen Gesamtergebnis des Jahres aber alle Sportler ihren Anteil hatten, erhielten sie ebenfalls einen Pokal als Anerkennung. „Auch Bürgermeister Jens Haustein ehrte traditionell die Landesmeister der vergangenen Saison mit einer Aufmerksamkeit“, betonte Fischer.
Ausruhen gilt aber nicht. Deshalb blickt Fischer längst voraus und freut sich, dass aus dem Marcus- Burghardt-Junior-Team Sportler ins Nationaltrikot des Bundes Deutscher Radfahrer schlüpfen dürfen. Neben Weltmeister Kretschy und Junior Spitzer betrifft dies aktuell Toni Albrecht, der als Jugendlicher in den Mountainbike-Kader 2020 aufgenommen wurde. Das wohl Tollste könnte aber noch vor dem RSV liegen, in Japan. „Für 2020 steht mit einer möglichen Olympiateilnahme ein einzigartiges Ereignis in unserer Geschichte bevor“, fiebert Fischer den Olympischen Spielen entgegen. Felix Groß ist derjenige, der kurz vor der der Qualifikation steht. „Es sieht ganz gut aus. Wird es zur WM mindestens Platz 8, dürfte ich in Tokio dabei sein.“ Die Weltmeisterschaft in Berlin beginnt am 26. Februar. „Ich werde gut vorbereitet sein. Nach vier Wochen Training auf Mallorca holen wir uns jetzt den letzten Schliff in Frankfurt/Oder“, sagt der 21-Jährige, der auf der Bahn in der Mannschafts- und Einerverfolgung auftrumpfen will.
Die RSV-Präsentation für das laufende Jahr und das gemeinsame Essen rundeten die gelungene Veranstaltung ab. Dies werden auch die 50 Sponsoren und Helfer, denen nach dem Jahresüberblick eine Aufmerksamkeit überreicht und für das Engagement gedankt wurde, so empfunden haben. „Ohne deren Unterstützung geht es ohnehin nicht“, erklärte der Vereinsvorsitzende. Speziell dem langjährigen Hauptsponsor dürfte der Abend in Aurichs Hof in Erinnerung bleiben. Jens Weigelt, Chef der Limex-Pflastersysteme in Venusberg, erhielt ein ganz besonderes Dankeschön: ein aktuelles WM-Trikot in den Regenbogenfarben.
Bildtext: Die Radsportler des RSV 54 Venusberg, vorn von links Trainer Klaus Fischer, Hannah Maneck, Maria Forkel, Malin Zwintzscher und Eufemia Schmieder; Mitte von links Oliver Spitzer, Gianna Schmieder, Robin Wagler, Colin Rudolph, Thomas Weber und Trainer René Schmieder; hinten von links Moritz Kretschy, Giovanni Schmieder, Karsten Schmidt, Pepe Albrecht, Magnus Findeisen und Toni Albrecht. FOTO: RSV VENUSBERG