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Starker Ritt im Gelände mit DM-Silber belohnt

 

Ein Trio des RSV 54 Venusberg hat zur Deutschen Meisterschaft im Cyclocross einen starken Auftritt hingelegt. Fast wären sogar zwei Medaillen herausgesprungen.

 

Von Thomas Schmidt

Venusberg - In Baden sind die Radsportler aus dem Erzgebirge nicht baden gegangen. Ganz im Gegenteil, aus Kehl-Auenheim kehrten sie mit Silber sowie den Plätzen 4 und 19 in der Altersklasse U 17 zurück.

Der Schauplatz der nachzuholenden deutschen Titelkämpfe, die wegen der Coronalage im Januar ausgefallen waren, führte über eine anspruchsvolle 2,6 Kilometer lange Strecke. „Und die war gespickt mit knackigen Steilanstiegen, entsprechenden Abfahrten sowie einer kräftezehrenden Treppenpassage. Ein würdiger Rahmen für eine Meisterschaft“, befand Trainer Klaus Fischer. Dessen Jungs ließen sich davon inspirieren und fegten bei herrlichem Wetter mit Temperaturen um die 18 Grad Celsius über den Kurs. Das Brüderpaar Toni und Pepe Albrecht sowie Luke Richter hatten sich vorgenommen, bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitzureden. „Aber natürlich wissen wir, dass Meisterschaften ihre eigenen Gesetze haben“, so Fischer, der diesmal jedoch Grund zur Freude hatte.

 

Die Albrechts hatten sich für die erste Startreihe qualifiziert und nutzten dies. „Beiden gelang es nach einer langen Geraden, die folgende Treppenpassage in vorderster Front anzugehen. Danach gaben Toni und Pepe Vollgas und konnten sich sogar zehn Sekunden vom Feld absetzen“, berichtet der Trainer. Allerdings war dies wohl etwas zu viel des Guten, denn mit Jonathan Frasch schloss ein Titelanwärter zum Venusberger Duo auf – und Pepe Albrecht musste seine beiden Begleiter später ziehen lassen. Der 15-Jährige wurde Opfer des enormen Anfangstempos, lag aber mit 15 Sekunden Polster noch klar auf Medaillenkurs. In der dritten Runde rutschte ihm das Vorderrad weg, er stürzte und büßte Boden ein. Trotz allen Kampfgeistes wurde er überholt und wie bei den Titelkämpfen auf der Straße erneut nur undankbarer Vierter.

 

Vorn aber hielt sich sein Bruder Toni mit aller Energie stets im Titelrennen. Erst wenige hundert Meter vor der Ziellinie musste der Gehringswalder in der vierten Runde den späteren Sieger ziehen lassen. Der 1,91 Meter große und nur 68 Kilo schwere Schlaks, der mit seinem Bruder am Sportgymnasium in Chemnitz lernt, erfüllte sich aber mit Silber den erhofften Traum von der Medaille für sich, den RSV Venusberg und das Marcus-Burghardt-Junior-Team. Selbst Luke Richter, der Defizite im Kraftbereich hat, zeigte ein ordentliches Rennen und kam als 19. über die Ziellinie. Insofern haben sich die Strapazen mit 600 Kilometern An- und Abreise wenigstens ausgezahlt.|mit kfis

 

 

Bildtext: Hinter dem Spitzenreiter liegen die Brüder Toni und Pepe Albrecht hier noch in Lauerstellung. Letztlich belegten sie die Ränge 2 und 4. Foto: Verein