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Doppelsieg krönt tollen Bundesliga-Auftritt

 

Mehr als 550 Cross-Experten haben in Chemnitz in die Pedale getreten. Dazu gehörten drei Radsportler des RSV 54 Venusberg, deren Medaillenausbeute sich sehen lassen konnte.

 

Von Andreas Bauer

 

Chemnitz/Venusberg - Ambitionierte Querfeldein-Spezialisten des deutschen Radsports haben am Wochenende in Chemnitz ihr Können unter Beweis gestellt, denn auf der Strecke an der dortigen Radrennbahn hat die Cyclocross-Bundesliga Station gemacht. Gleich zwei Rennen waren vor Ort zu absolvieren, wobei der 10. und 11. Wertungslauf der Serie vor allem beim RSV 54 Venusberg für Jubel sorgte. Schließlich stellte der kleine Verein aus dem mittleren Erzgebirge einen zweifachen Sieger.

 

Auf dem drei Kilometer langen Kurs „Rund um die Radrennbahn“, den mehr als 550 Starter in den jeweiligen Altersklassen in Angriff nahmen, präsentierte sich vor allem Pepe Albrecht in blendender Verfassung – egal, bei welchem Wetter. „Während die Aktiven am Samstag bei Temperaturen um die vier Grad Celsius bis auf wenige Ausnahmen eine gut befahrbare Piste vorfanden, bereitete der Regen ihnen am zweiten Wettkampftag echte Schwierigkeiten. Die Wettbewerbe wurden mit zunehmender Dauer zu einer regelrechten Schlammschlacht“, berichtet RSV-Trainer Klaus Fischer. Seinem erfolgreichsten Schützling waren die Bedingungen egal. Obwohl Pepe Albrecht wie alle anderen Starter viele Passagen, die am ersten Tag noch gefahren werden konnten, im zweiten Lauf aufgrund der aufgewühlten Strecke zu Fuß meistern musste, war er dadurch nicht zu bremsen. Dabei musste der Venusberger Junior, aus der letzten Startreihe kommend, das Feld am Samstag von hinten aufrollen. „Mit einem Blitzstart übernahm er sofort die Spitze“, so Fischer begeistert. Im Laufe der fünf Runden baute der RSV-Starter seinen Vorsprung auf letztlich fast eine Minute aus. Tags darauf ließ er es wegen der veränderten Bedingungen anfangs etwas vorsichtiger angehen, um die Strecke zu testen. Als Vierter nach der ersten Zieldurchfahrt legte der Gehringswalder aber eine superschnelle zweite Runde hin und hatte am Ende wieder fast 50 Sekunden Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Schipkowski aus Dresden.

 

Die Fans aus Venusberg, die für lautstarke Unterstützung sorgten, hatten noch mehr Grund zum Jubeln. Schließlich zeigte bei den Juniorinnen auch Marie Weidauer ihr ganzes Können. Sie musste am ersten Tag ebenfalls eine Aufholjagd hinlegen, um sich von hinten nach vorn zu arbeiten, was rasch gelang. „Dank ihrer konstanten Rundenzeiten hatte sie nach fünf Runden etwa zwei Minuten Vorsprung auf die zweitbeste Juniorin“, so Fischer. Am zweiten Tag bereitete der Drebacherin die Witterung sichtliche Schwierigkeiten. Letztlich war es aber ein Vorderradplatten, der sie die Führung kostete – aber nicht die Medaille. Mit großem Kampfgeist holte die RSV-Juniorin noch Bronze.

 

Im 30-köpfigen Feld der Männer hatte auch Toni Albrecht am Samstag mit einem Platten zu kämpfen. Auf Position 12 liegend, musste er einen Großteil der Runde bis zum Materialdepot zu Fuß zurücklegen. „Damit büßte er über vier Minuten ein. Mehr als Rang 23 war daher nicht möglich“, erklärt der Venusberger Trainer, der tags darauf acht gute und vor allem defektfreie Runden seines Schützlings erlebte. Lohn dafür war Platz 12, über den sich auch Vater Ron Albrecht freute. Zusammen mit Luke Richter hatte er im Materialdepot immense Arbeit geleistet, da aufgrund des Schlamms die Räder häufiger gewechselt wurden als in sonstigen Rennen. |mit kfis

 

Bildtext: Trainer Klaus Fischer mit dem zweimal erfolgreichen Pepe Albrecht. Foto: Verein